Da tüdelt man so in seiner Küche rum als es plötzlich an der Haustür schellt. Steht strahlend die Lieblingscousine vor der Tür mit 2,5 Kilo frisch gepflückten Mirabellen unterm Arm. Vom eigenem Baum aus unserer Straße. Sehe den Strauch noch vor mir, als er gepflanzt wurde. Da wurde noch wild spekuliert, ob der wohl Früchte tragen wird. Die Frage ist hiermit beantwortet und sie wurden zu göttlichen Buchteln, Kompott und vielen anderen leckern Dingen verkocht, verbacken und verputzt. Was für ein Früchtefest. Wunderbar.

Dass die kleinen Dinger die Beeren vom Sommer ablösen und in den Herbst ziehen halte ich für ein Gerücht. Vielleicht dulde ich ein spätsommerliches Steinobst. So lang mir noch keine Kastanie auf den Kopf knallt, bleibt es Sommer. Beschlossene Sache. Mir gefällt übrigens sehr, dass Mirabellen zu den weltweit mehr als 2000 verschiedenen Pflaumensorten und damit zur Familie der Rosengewächse gehören. Warum sind sie nur nicht rosa;) Das würde meine kleine Welt sehr beglücken. Mirabellen lassen sich übrigens toll einfrieren. Waschen, mit oder ohne Kern einfach in einen Gefrierbeutel, ab in den Froster damit und innerhalb eines Jahres verbrauchen. So kann man auch im Winter lecker Tortenfüllungen oder Marmeladen zaubern. Im Gemüse und Obstfach des Kühlschranks halten sie sich übrigens länger frisch als die üblichen zwei – drei Tage. Man sollte sie auch erst kurz vor dem Verzehr waschen. Jetzt geht`s aber flott zum Rezept bevor die Mirabellen Saison komplett vorbei ist – sie wurden gestern noch auf dem Wochenmarkt gesichtet;).

Rezept für zwölf köstliche Buchteln: 100 ml Milch| 275 g Mehl| 1 Packung Trockenhefe| 3 El feinster Zucker| 50 g gute Butter| 1 zufriedenes Ei| Prise Salz fürs Glück| Mirabellenkompott| 150 g frische Mirabellen| Butter für die Form| Puderzucker zum bestäuben.

Milch und Butter in einem Topf erwärmen – nicht kochen! Hitze killt Hefe. In einer großen Schüssel Mehl, Salz, Hefe und Zucker vermengen. Das Ei kurz mit der Gabel verquirlen. Ei und die lauwarme Milch zu den trockenen Zutaten geben und zu einem geschmeidigen Teig verkneten. An einem warmen Ort zugedeckt für ca. 45 Minuten ruhen lassen. Der Teig sollte sich bis dahin verdoppelt haben. Zwischenzeitlich eine kleine Auflaufform buttern und mehlen. Meine Form hat ein Maß von 15 x 20 cm und es passen exakt zwölf kleine Hefekugeln hinein.

„Das Kompott lässt sich wunderbar vorbereiten“ – Rezept für ca. 700 ml Mirabellenkompott: 500 g frische Mirabellen| 500 g Gelierzucker {1:1}| Ein paar Tropfen Orangenaroma. Saft einer halben Zitrone.

Die Mirabellen waschen, halbieren und entkernen. Die Früchte mit dem Gelierzucker gut vermischen und für ca. 2 – 4 Std. durchziehen lassen. Das Ganze unter rühren zum kochen bringen und den Zitronensaft dazugeben. Sobald sich der Zucker aufgelöst hat, von der Herdplatte ziehen oder der Packungsanleitung folgen. Ein paar Tropfen Orangenaroma hinzufügen und gut verrühren. Das Mirabellenkompott in sterilisierte Gläser füllen und auskühlen lassen. Gut gekühlt hält es sich sehr lange.

Für die Füllung: 150 g frische Mirabellen| 2 – 3 El Mirabellenkompott| Spritzer Zitrone.
Bleibt von der Füllung etwas übrig, einfach unter einen Joghurt mischen und genießen.

Die Mirabellen waschen, entkernen und in sehr kleine Stückchen schneiden. Mit Zitronensaft beträufeln und das Kompott untermischen. Bei Seite stellen.

Wenn der Hefeteig sich sichtlich vergrößert hat, diesen dann auf einer bemehlten Arbeitsfläche durchkneten, zu einer Rolle formen und in zwölf gleich große Stücke schneiden. Die Teigstücke zu einer Kugel formen und mit einer Teigrolle vorsichtig ausrollen. In die Mitte einen gut gehäuften Teelöffel von der Mirabellen Füllung geben, den Teigling zuklappen und gut verschließen. Mit der Nahtseite nach unten in die Form legen. Dies zwölf Mal wiederholen. Abgedeckt, an einem muckeligen Ort für ca. 40 Minuten ruhen lassen. Den Backofen auf 180 Grad Ober/Unterhitze vorheizen. Die Buchteln mit etwas flüssiger Butter betreichen und je nach Ofen für ca. 20 – 30 Minuten  auf mittlerer Schiene backen. Etwas auskühlen lassen, mit Puderzucker bestäuben und dem Mirabellen Kompott servieren. Lauwarm genießen. Ein Gläschen Portwein oder ein klassischer Ostfriesentee wären würdige Begleiter.

Meine Nachbarschaft war zufrieden und pappsatt. Die Cousine wollte schon den rohen Teig naschen und der jüngste Mann in unserer Straße hat fleißig beim Mirabellen pflücken geholfen. So hatte ich nur noch die Aufgabe eine Gemeinschaftsleckerei zu backen. Und das liegt mir ja bekanntlich ziemlich gut;) Habt wie immer einen formidablen mitten –  in  – der  – Woche –  Tag;)

♡ Lisbeths

Alle mit einem * gekennzeichneten Produkte sind Beispiele und Affiliate/ Amazon-Partnerlinks. Wenn ihr darüber einkauft, zahlt Amazon mir eine kleine Provision. Für euch entsteht keinerlei Mehrkostenaufwand. Ihr unterstützt mich dadurch bei meiner Arbeit an diesem Blog, dafür bedanke ich mich!