Wir, das sind zwei meiner Tanten, meine Cousine und ich, stecken mitten in der Einmachphase. Zwei von uns haben einen Einkochtopf und die anderen einfach nur Lust auf leckere Gurken. Somit wird das Gerät rumgereicht und Rezepte überliefert. Meine Gurken stehen schon im Keller und das Tantchen hätte gerne ihren Einkochtopf zurück. Das riesen Monstrum ins Auto gepackt und los gedüst. Da bleibt es ja nicht nur beim Abgeben, ne da wird man hereingebeten und die Plauderstunde beginnt. Immer wieder schön und sehr informativ. Das ist eine Zeitreise der Gefühle und Erinnerungen.
Wir haben alte Rezepte durchsucht in denen noch Wörter wie Opekta und Citropekt vorkommen. Das musste ich erstmal durch die Suchmaschine jagen. Handgeschriebene uralte Rezepte tauchten auf. Eines war in Briefform geschrieben von meiner Tante an ihre Mutter, meiner Oma. September 1961. Da war ich noch nicht geboren. Es ging um die Gurkenzeit. Meine Tante bedankte sich bei ihrer Mutter, die ihr Gurken zum Einkochen geschickt hatte. Wir kochen sie heute noch nach genau diesem Rezept ein. Es ist einfach nur wunderschön und so vertraut. Alte Bilder wurden angeschaut, Geschichten erzählt, ein Gurkenglas wurde aufgemacht, um sie zu probieren, Erfahrungen wurden ausgetauscht und wertvolle Tipps mit nach Hause genommen. Und dann fragte mich meine Tante:„ Kennst du Omas Butterkuchen vom Deich nicht!?” Na das muss ich dir aber mal flott kopieren. Danach mache ich auch immer Omas Zwetschgenkuchen. Nun ist ein Hefeteig ein Hefeteig, es gibt da verschiedene Methoden, der eine nimmt mehr Zucker, der andere Tütenhefe während wir frische bevorzugen, die Gehzeiten variieren, nur ein Eigelb oder ein ganzes Ei, den Teig verhauen oder lieber ruhen lassen. Aber, jeder hängt nunmal an seinem Hefeteig, jeder liebt ihn auf seine Art. Und ich backe und liebe eben dieses Rezept meiner Oma Elisabeth. Und ich denke was die Lisbeths vor so vielen Jahren schon gebacken und damit Menschen glücklich gemacht hat, kann nur gut und lecker sein. Das sind Traditionen, Emotionen und pure Leidenschaft für Hausgemachtes!
Ich wünschte, ich könnte heute mit ihr zusammen diesen Kuchen backen und genießen. Vielleicht irgendwann einmal auf einer fluffigen Hefewolke im Kuchenhimmel.
Meine Güte wie das Haus nach Kuchen duftet. Unfassbar. Der Zwetschgensaft blubbert im Ofen. Man kann es kaum abwarten bis die 15 Minuten rum sind. Der Teig ist sehr dünn, die Anzahl der Zwetschgen riesig;) Noch heiß habe ich mir ein großes Stück gegönnt. Das ist dann wie Kompott mit Hefe. Uahhhhhhhhhh ist das lecker. Abgekühlt dann serviert zum Kaffee, Tee oder Kakao ein Hochgenuss. Und es kostet ja irgendwie fast nix. Was habe ich bezahlt für zwei Kilo Obst? Ich glaube knapp 4,50€. Die Hefe schlägt ganze 25 Cent zu Buche und der Rest lässt sich nicht ausrechnen. Für ein ganzes Blech voll mit Kuchen und Genuss zahlt man mal gerade 6 Euro oder so. Dafür bekommt man im Café gerade mal 1, 5 Stück Kuchen. Leute, es lohnt sich einfach selber zu backen und sich in den Zwetschgenkuchenhimmel zu katapultieren. Ich werde dieses Blech sicher direkt im Anschluss nochmal backen und kopfüber reinspringen. Mein lieber Nachbar Alf übrigens auch. Das ist auch so eine Süßschnute;) So, jetzt wäre alles gesagt. Ne, da fehlt ja noch die Nummer mit der Schlagsahne! Unbedingt eine nicht ganz geschlagene Sahne über den Kuchen geben, Augen schließen, Kuchengabel ertasten und einfach nur noch genießen. Ich wünsche euch den fruchtigsten Hefesonntag den man haben kann.
♡ Lisbeths (glücklich&dankbar)
- [b]Hefeteig:[/b]
- 400 g Mehl
- 40 – 50 g frische Hefe
- 200 g lauwarme Milch
- 80 g Zucker
- 1 Eigelb
- 100 g weiche Butter
- 1 Tl Salz
- [b]Für die Vollendung:[/b]
- 2 kg Zwetschgen
- Zimt und Zucker
- [b]Für den Teig:[/b]
- Die Milch lauwarm erhitzen. Vorsicht! Nicht zu heiß werden lassen. Hitze killt Hefe.
- Die Hefe in der Milch auflösen und kurz ruhen lassen.
- Mehl, Butter, Zucker Eigelb und das Salz in eine Rührschüssel geben.
- Die Hefemischung hinzufügen und mit dem Knethaken zu einem Teig verarbeiten.
- Den Hefeteig mit Mehl bestäuben und abgedeckt für 30 Minuten gehen lassen.
- Den Backofen auf 200 Grad Ober/Unterhitze vorheizen.
- Ein Backblech mit Backpapier auslegen.
- Die Zwetschgen waschen, halbieren und entkernen.
- Die Zwetschgenhälften mit einem Messer mittig einritzen/nicht durchschneiden!
- Nun darf man den Teig verhauen;)
- Den Hefeteig mehrfach schlagen und auf dem Backblech ausrollen.
- Den Teig mit einer Gabel mehrfach einstechen.
- Die Zwetschgen auf dem Teig verteilen und mit Zimt und Zucker bestreuen.
- Den Kuchen für ca. 15 Minuten backen.
- Je nach Ofen braucht der Kuchen vielleicht auch etwas länger.
- [b]Tipp:[/b]
- Serviert mit einer halb geschlagenen Sahne ein Träumchen deluxe. Wer richtig sündigen möchte, drapiert sich eine große Kugel Vanilleeis mitten drauf;)
#ohgott #ichmusszwetschkenkaufen #achverdammtdiesindnochausungarn #ichbraucheeinenzwetschkenbaum #aberderwächstsolangsam #dochnochwarten #aufösterreichische zwetschken 😉 Tolle Fotos!!! Unglaublich tolle Fotos!!
Du bist ja der Knaller!!! Herzlichen Dank für deine berauschenden Komplimente! Da freue ich mich natürlich sehr! Ja, ja die Zwetschgen. Das sind schon so köstliche Verführer. Gottseidank kann man sie auf dem Wochenmarkt kaufen. In der Zwischenzeit darf der Baum wachsen;)
Süße Grüße
Karin
Ohh, großartig! Da läuft mir das Wasser im Mund zusammen 🙂 das Rezept für einen Hefeboden meiner Oma Paula sieht genauso aus. Leider schmeckt es natürlich nicht so, wie von Oma gemacht, wenn ich Pflaumenkuchen backe. Ich würde alles dafür geben, noch einmal ein Stück von ihrem Kuchen zu essen 🙂
Liebe Grüße, Christinalein
Liebe Christinalein,
das geht wohl vielen so die ihre Oma sehr geliebt haben und unendlich vermissen. Ich kann dich da sehr gut verstehen. Genieße trotzdem deinen Kuchen und überliefere das Rezept deiner Oma an deine Kinder, Familie und Freunde. Den schönsten Montag wünsche ich dir.
Süße Grüße
Karin
Guten Morgen Internet-Mama,
Sorry, dass sich der “Sohnemann” etwas spärlich meldet. Diese Arbeitszeiten momentan rauben mir den letzten Verstand.
Deine liebe Oma Lisbeth hat wenigstens Rezepte in Schriftform 🙂 Meine Oma backt ja immer nach Gefühl und mit Händen. Wenn man sie dann nach einem Rezept fragt, oder nach Gewichten, schaut sie einen immer ganz stutzig an.
So einen Zwetschgenkuchen hat sie auch in ihrer Trickkiste und der schmeckt auch jedesmal phänomenal. Deiner sicher auch 🙂
Ich wünsche dir den besten Sonntag und liebste Grüße,
Kevin Citropekt 😛
Guten Morgen Kevin,
schön das du dich mal wieder meldest. Ja die alten Rezepte. Ich liebe sie genau wie die Erinnerungen. Nix geht über einen Zwetschgenkuchen mit Hefe. Ich könnte das Blech alleine verdrücken und wie eine Hefekugel durch die Straße kullern. Kennst du tatsächlich Citropekt? Ne, dafür bist du viel zu jung;)
Happy Sunday
Karin
Ach, da würde ich mitkullern 😛
Sicher kenne ich Citropekt 🙂 Im Geiste bin ich schon alt genug.
Liebst, Kevin
Hahahahahaha….. der Kevin wieder! 🙂
Liebe Lisbeth, es gibt nichts über ein Stückchen Pflaumenkuchen und dann noch mit Schlag und Zimt! Du hast wie immer grandiose Fotos in deinem Beitrag! Einen wunderbaren Sonntag wünsche ich Dir! LG Moni
Guten Morgen liebe Moni,
herzlichen Dank für dein schönen Kompliment. Und ja, es ist so unfassbar lecker. Ich liebe diesen Kuchen. Ich wünsche dir einen wunderbaren Sonntag.
Süße Grüße
Karin