Backe backe Kuchen, die Bäckerin hat gerufen. Heute möchte ich mal ein paar Sandkasten Erinnerungen aufleben lassen. Die hat ja so ziemlich jeder von uns gemacht, oder? Wer traut sich und gibt zu, dass er damals den leckeren Sand-Gugelhupf der besten Freundin probiert hat? Knirschen einem gleich die Zähne oder? Wir waren doch damals irgendwie alle schon kleine Vollzeit Bäckerinnen und haben die schönsten Törtchen aus Sand gebacken. Bei mir ist da wohl etwas hängengeblieben und hat sich über die Jahre zur Leidenschaft entwickelt. Ein so feines Gebäck dieser Sandkuchen. Göttlich zu einem Tässchen Tee am Nachmittag. Zerfällt und zergeht gleichermaßen auf der Zunge. „So muss das!” hat Oma Lisbeth früher schon immer gesagt. Sie war eine Meisterin im Backen. Überhaupt konnte sie grandios kochen. Sie wäre heute wahrscheinlich eine berühmte Konditorin und hätte ein kleines Café irgendwo an einem romantischen Seeufer. Sie würde keine Schürze tragen, sondern sich wie gewohnt ein Leinen Geschirrhandtuch rechts und links in den Hosen- oder Rockbund stecken. Ich erinnere mich noch sehr gut daran, wie sie immer gelächelt hat, wenn sie am Herd stand und ihr perfektes Roastbeef mit leichtem Fingerdruck prüfte, göttliche Soßen rührte oder ihre berühmte Schokoladentorte stolz auf der Kaffeetafel präsentierte. Sie war schon ein sehr besonderer und liebenswerter Mensch. Ich hoffe ich vertrete sie hier würdig und kann euch ein Stück Tradition überliefern.
Dieser Sandkuchen ist auch so ein Klassiker, der sonntags ab und zu zum Kaffee gereicht wurde. Es gab früher bei uns am Bad Zwischenahner Meer einen Bäcker, der führte diesen Sandkuchen. Er lag immer in hauchdünnen Scheiben geschnitten und in Klarsichttüten verpackt auf dem Kuchentresen. Der war so fein, so fluffig und zerging auf der Zunge. Mein Rezept kommt nah dran, aber die absolute Geheimformel habe ich auch noch nicht gefunden. Vielleicht muss man auch nicht immer alles genauso zaubern, wie es früher einmal war. Den Bäcker gibt es so nicht mehr, das Meer jedoch schon. Wenn man dort an den Wochenenden seine ewig langen Spaziergänge unternimmt und sich im Anschluss in einem der zahlreichen Cafés ein Stück Torte zur Belohnung gönnt, dann weiß man, wie gut man es hat.
Tja, und vor lauter Kuchenglück ist das kleine Schweinchen direkt in Ohnmacht gefallen, oder hat es sich vielleicht etwas überfuttert und sich an dem Fotoset bedient? Dafür hätte ich großes Verständnis, geht es mir doch manchmal auch so. An besonders köstlichen Tagen knuspere ich das Set einfach auf und sichte anschließend kugelrund und ziemlich glücklich die Fotos. So sieht es aus, das Leben eines Foodbloggers. Es kann einen schlimmer treffen.
Probiert diesen feinen Sandkuchen aus und genießt euren fabelhaften Frühling.
♡ Lisbeths
- [b]Für den Teig:[/b]
- Den Backofen auf Ober/Unterhitze 160 Grad vorheizen.
- Kastenform [ca. 25-30 cm lang] buttern und mehlen
- 250 g weiche Butter
- 180 g feinster Zucker
- 4 Eier
- 1 Prise Meersalz
- 150 g Dinkelmehl
- 150 g Speisestärke
- [b]Für die Vollendung:[/b]
- Puderzucker
- [b]Für den Teig:[/b]
- Die Eier trennen.
- Die Butter mit einer Prise Meersalz schaumig rühren.
- Den Zucker langsam einrieseln lassen und gut verrühren.
- Nach und nach die Eigelbe unterrühren.
- Jedes Eigelb mindestens eine halbe Minute schlagen.
- Mehl mit Speisestärke mischen und kurz unter den Teig rühren, bis sich alles vermischt hat.
- Das Eiweiß steif schlagen und vorsichtig unter den Teig heben.
- Den Teig in die vorbereitete Kastenform füllen.
- Im vorgeheizten Backofen ca. 55-60 Minuten backen.
- Bitte eine Stäbchenprobe machen.
- Den Sandkuchen kurz in der Form abkühlen lassen, dann aus der Form auf ein Kuchengitter stürzen und vollständig auskühlen lassen.
- [b]Für die Vollendung:[/b]
- Ordentlich mit Puderzucker bestreuen.
- [b]Tipp:[/b]
- Dieser Kuchen kommt ohne Backpulver aus.
- Man kann ihn wunderbar mit etwas Zitronen- oder Orangenabrieb verfeinern.
Hallo Karin
Beim Anblick dieses Kuchens schmelze ich gleich wie ein Eis… ich hab noch ein Anliegen. Hast du ein Rezept für einen schönen Butterkuchen wo du den Butter beim anbeissen schmeckst riechst und mit allen Sinnen fühlst? Ich suche schon sooo lange ein Rezept für einen saftigen Butterkuchen, bin leider noch zu keinem zufrieden stellendes Ergebnis gekommen. Bis dahin muss ich mich mit diesem Sandkuchen vertrösten 🙂
Liebe Antigona…..
herzlichen Dank für deine lieben Worte. Der Sandkuchen ist echt toll, etwas schwer zu verrühren aber das Endergebnis ist super. Natürlich nicht zu vergleichen mit Butterkuchen;). Gib mal in die Suchfunktion “Butterkuchen” ein. Da drückt man in den Hefeteig mit den Fingern tiefe Löcher und gibt Butterstückchen rein….köstlich!
Freue mich von dir zu lesen,
liebe Grüße
Karin
Was habe ich verkehrt gemacht? 😩 Das war unser Freitags-Kuchen, und geschmacklich ganz sicher 1A, aber weit entfernt von irgendeiner Fluffigkeit. Eher so eine Art kleiner Klotz 🤔 Dabei habe ich nicht mal was verändert, sondern mich haargenau an das Rezept gehalten, außer dass ich alles auf 3/4 runtergerechnet habe. Der Teig war, nachdem das Mehl dazugekommen war, wie ein sehr weicher Knetteig oder ein sehr, sehr zäher Rührteig und es war schwer, da den Eischnee noch vernünftig drunter zu bekommen. Denke mal, deswegen ist er kaum aufgegangen. Sollte der so sein?
Ach du liebe Ka(t)rin,
Manchmal kann ich solche Fragen so gerne ich auch möchte, einfach nicht beantworten. Gerade gestern hat eine Leserin genau diesen Kuchen nachgebacken und auf Instagram gezeigt. Alles prima. Vielleicht liegt es an deiner Rechnerei……vielleicht passt es einfach nicht die Mengen zu reduzieren. Du siehst ja auf meinen Bildern, dass der Kuchen eine lockere Konsistenz hat. Das tut mir nun sehr leid. Ich wünsche dir ein schönes Wochenende und hoffe du gibst nicht auf meine Rezepte zu backen.
Liebst Grüße
Karin
Aufgeben? Niemals! Wo wäre denn der Spaß, wenn man nicht gelegentlich Stoff für Familienwitze liefern könnte wie seinerzeit das Indianerdorf (schon heute ein Klassiker unter den Kaffeeklatsch-Topics) oder halt jetzt den Kompakten Sandklotz (hat zumindest das Potenzial zum Klassiker) 😃 Vielleicht waren auch einfach nur die Eier zu klein (Größe M), diese kleistrige Teig-Masse passte einfach nicht zum Konzept “Eischnee unterheben”. Vielleicht könntest du mit deiner Back-Erfahrung sagen, wie man das an dieser Stelle noch hätte retten können… bisschen Mineralwasser vielleicht, um den Eigelb-Teig geschmeidiger und damit für den Eischnee aufnahmefähiger zu machen? Wäre jetzt so meine Idee.
Liebste K mit T,
herrlich!!! Du erheiterst meinen Sonntag!! Also, wenn du z.B. einen Biskuit-Teig anrührst und zuerst das Eigelb etc. vermengst und dann versuchst Eischnee unterzuheben, hast du so ungefähr dein Problem. Nun stellt sich die Frage, warum klappt das Rezept bei mir und den anderen Lesern. Vielleicht sollte ich den Kuchen einfach nochmal backen. Meine Freundin und ich haben synchron letzte Woche beide mein Sauerteig Brot gebacken. Exakt die gleichen Zutaten verwendet, beide eine KitchenAid und trotzdem ist der Teig meiner Freundin zäh wie Knete gewesen. Wir haben stunden nein Tage darüber nachgegrübelt, woran das nun liegen mag. Und plötzlich kam die Lösung. Sie hatte heißes/warmes Wasser statt kaltes genommen. Das killt die Hefe und macht wahrscheinlich eher Knete als Brot;). Jetzt können wir beide uns auch die Zeit nehmen und jede für sich bei einem großem Stück Kuchen der nicht wie ein Sandklotz aussieht den Sonntag vergrübeln, oder…..wir treffen uns mal zun Outtake backen;).
Danke, dass du so verständnisvoll und lustig bist. Das gefällt mir sehr.
Einen sonnigen Sonntag und ganz liebe Grüße,
Karin
Ich komme sogar nächste Woche durch Oldenburg … allerdings nur im Tiefflug auf dem Weg zur Fähre nach Wangerooge. Aber ich werde zumindest mal die Nase aus dem Autofenster halten, vielleicht duftet es ja irgendwo nach dem Making of für das nächste Kuchenrezept 🙂
Dir auch einen schönen Rest-Sonntag!
Moin Frau K mit T,
da solltest du wirklich mal ne kleene Bremsung tätigen…..wohne 2 Min. von deiner AB Ab-und Auffahrt. Würde mich riesig freuen!!!
Liebe Grüße
Karin
Irgendwie kann man auf den x-ten verschachtelten Kommentar nicht mehr antworten 🤔
Ja, das wär schon schick! Aber ich fürchte, das wird zu stressig… als notorische Zuspätlosfahrerin ist mein Zeitfenster von hier bis zum Hafen wahrscheinlich nicht allzu groß, und wenn will man das ja auch in Ruhe genießen können.
Das verstehe ich natürlich! Vielleicht klappt es ja irgendwann einmal. Ich würde mich freuen. Sonnige Grüße aus der Durchfahrts-Stadt:)
Das sieht mal wieder so unglaublich lecker aus; am liebsten will man gleich in die Küche! Ich denke ein Sandkuchen ist diese Woche dringend mal wieder fällig! Dein Rezept muss ich dringend ausprobieren !
Liebe Jasmin,
da freue ich mich sehr. Einen zauberhaften und sonnigen Frühlings-Montag,
liebe Grüße
Karin