Herbst im Norden, wunderschön am Abend die letzten Nächte draußen bei einem Glas Rotwein und Sternenhimmel zu genießen.
Plötzlich raschelt es am Zaun. Da denkt man ja zuerst an einen neugierigen Nachbarn der unseren Liebesschwüren lauscht.
Lautes schmatzen passte dann aber irgendwie doch nicht so ganz zum Zaungucker 😉
Dann kam der kleine Krachmacher und begrüßte uns nicht weniger neugierig mit einem frechem Blick und flitzte zack zurück ins Unterholz.


So süss diese kleinen Igel. Leider schaffen es nicht wirklich alle sich satt zu futtern für den langen Winterschlaf. So auch unser Besucher der eines Tages vor der Terrassentür hockte und gar nicht gesund aussah.
Tierlieb wie man ist, Hasen erprobt waren wir ja nun auch schon, haben wir die kleine Gertrude ins Haus beziehungsweise Keller geholt. Alles nicht so einfach. Erste Station der Tierarzt. Wiegen war wichtig und gucken ob irgendwelche kleinen Tierchen sich unterm Stachelfell versteckt haben die man nicht so gern im Haus hat. Gertrude war bis auf Untergewicht Top Fit.


Das bedeutet, Jahreszeitlich fallen die Igel in den Winterschlaf. Wir mussten einen Igel Stall bauen, Futter und Wassernapf aufstellen und den Wecker timen um Gertrude zu wecken damit sie frisst. Das macht man mit einer kleinen Wärmflasche um die Temperatur zu regeln. Tja, lief alles ganz toll bis zu dem Zeitpunkt wo wir feststellten woher der Name
Schweine – Igel kommt. 
Also, Igel kennen keine Ordnung, räumen nicht auf, nutzen kein angebotenes Igel-Klö`chen oder bewegen sich auf angelegten Wegen und Igel Straßen. Nein, Igel und Gertrude inbegriffen rennen was das Zeugs hält quer Beet über Stock und Stein, pupen hin wo es ihnen gefällt, puschern auch mal gern mitten ins Futter und kippen dabei mal eben den Trinknapf um. Schmatzen genüsslich Katzenfutter und benehmen sich wie kleine Sau- Igel 😉


Gertrude war ein Schatz, unordentlich aber zutraulich. Sie nahm täglich zu was wir hätten abnehmen sollen. Sie würde es über den Winter schaffen und könnte im Frühjahr ausgesetzt werden um auf Schneckenjagd zu gehen.


Wenn da nicht jener Abend gewesen wäre wo wir fast verrückt geworden wären.
Gertrude hatte Wiegestunde und war ausgebüxt.
Aber wohin nur!! Zur Kellertür waren es zwölf hohe Stufen. Der Raum hatte kein Fenster und war komplett abgesichert.
Nix zu sehen oder zu hören von Trude.
Ich meine, jeder kennt das wenn man vier Paar Socken in die Machine steckt und 2,5 kommen andersfarbig wieder raus. Da steckt man den Kopf in die Waschmaschine und möchte genau wissen wie das denn nun passieren konnte. Ich hab übrigens bis heute Sockenschwund und glaube die Sockenindustrie hat einen Lebenslangen Vertrag mit Waschmaschinen.
Wir wollten schon aufgeben als uns eine Idee kam, Licht aus und auf die Treppe setzen und einfach mal warten. Die konnte doch nicht einfach so verschwinden. Oder hiess sie Potter mit Nachnamen.
Ich bin ja auch bekennender Horrorfilm Schisshase und dreh mich Nachts im Auto nicht zur Rückbank um.
Ok, saß ich da in meinem eigenem Haus auf der kalten Kellertreppe und horchte oooch so 20 Minuten ob irgendwas passiert.
Da kam es dann auch……ein ganz gruseliges Plink Plink …..ist das richtig geschrieben wenn es sich anhört als wenn Metall gegeneinander schlägt…..?…… begleitet von einem rascheln & knistern. Meine Taschenlampe war mein bester Freund, aber nix zu sehen. Dann wieder dieses rascheln und knistern. Diesmal sehr deutlich hinter mir.


Man hat schon Herzklopfen und etwas erhöhten Puls. Von den 12 Stufen insgesamt stand ziemlich weit oben ein Karton mit meinen ausrangierten Stricksachen gut verpackt in Plastiktüten. Zwischen all der Reste Wolle und Nadeln hockte Gertrude in ihrem neuen Zuhause und fühlte sich sichtlich wohl unter all den Kollegen aus Metall die zumindest einem Igel bei drei Kilometer Entfernung und dichtem Nebel ähnelten.
Sie hat natürlich auch DIESE Villa nicht geputzt und musste umziehen in den Igel Stall, diesmal mit Dach.
Wir wissen nun das Igel Klimmzüge machen und Stufen klettern können. Es war eine sehr anstrengende aber wunderbare & lehrreiche  Zeit mit Gertrude. Sie wurde kugelrund und gesund in den Frühling geschickt. Jedes Jahr kommen uns Igel besuchen. Ob Gertrude dabei ist wissen wir nicht weil wir es nicht unterscheiden können wer am lautesten schmatzt.
Für alle die gern wissen möchten wie man sich verhält wenn kleine Igel kurz vor dem Winter anklopfen, klickt bitte auf den Link.
 ich sag dann mal tschüss

eure

 Igelfreundin

Lisbeth`s


OOOPS
fast das Rezept vergessen 😉

Wie immer mein Lieblingsmürbeteig

Rezept

250 g Mehl
125 g kalte Butter
125 g Zucker
1 Ei
1 1/2 Teel. Backpulver
1 Prise Salz
Alle Zutaten miteinander verkneten, für mindestens 30 Minuten in Klarsichtfolie eingewickelt  in den Kühlschrank stellen.
Teig auf einer bemehlten Arbeitsfläche ausrollen und mit Wunschmotiv  ausstechen. Bei vorgeheiztem Backofen Umluft 200 Grad für ca. 5-8 Minuten unter Beobachtung backen.

Igel 
mit Royal Icing verziert.
1 Eiweiß
250 g Puderzucker
Lebensmittelpaste
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