[Buch-Werbung für „Das Brot” von Chad Robertson]

Vielleicht werden Chad Robertson und ich in diesem Leben keine guten Freunde mehr. Vielleicht muss ich nicht nur auf die stille Brot-Treppe sondern darf im Anschluss gleich noch ein paar Stunden auf der stillen Gugelhupf-Treppe über all das hier nachdenken. Mache ich gerne, ehrlich!
Bevor ihr den Elsässer Gugelhupf mit Aprikosen & Rosinen genießen dürft, gibt es noch eine kleine Brotgeschichte.

Was ist denn nun eigentlich los? Jeder kennt ja dieses unglaublich köstlich aussehende Weizensauerteigbrot aus der Tartine Bakery in San Franzisco oder war sogar schon mal persönlich vor Ort und durfte probieren. Mich macht dieses Brot so dermaßen an, dass ich mehr als dankbar für dieses unglaubliche Buch bin. Danke lieber AT-Verlag für dieses Geschenk. Natürlich habe ich mich sofort an das Rezept vom berühmten Brot gemacht. Hoch konzentriert alles gelesen, die Zutaten besorgt und zusammengestellt und wie gewünscht den Sauerteig angesetzt. Was mir da sofort auffiel war, dass man ziemlich viel wegwerfen muss um ans Ziel zu kommen. Ich mache meinen Sauerteig anders, aber das ist ein weiteres, neues Märchen. Ein gutes Brot braucht Zeit. Die habe ich mir genommen und über Tage den Sauerteig gehegt und gepflegt.

Nun hat der gute Mann aber auch sehr viele leckere Rezepte ausserhalb von Brot & Co im Buch und ich dachte mir, wenn das Brot nicht so wird wie ich mir das vorstelle, kann ich immer noch mit einem schicken Gugelhupf glänzen. Kleine Bäckerweisheit, pfiffig oder?

Jetzt aber mal kurz zum Hauptteig vom Brot gesprungen, sorry für das Durcheinander. Viele Wege führen zum Brot;). Eins vorweg, ich könnte es, möchte euch aber die FÜNFZEHN Seiten dieses Rezeptes nicht abtippen. Das wäre ja der Wahnsinn. Dieses Buch ist so großartig erklärt, enthält wunderschöne Schritt-für-Schritt-Fotos, dass jeder der sich für das Brot backen interessiert, sich dieses Buch zulegen sollte. Besser kann man es vielleicht nicht machen, bis ins kleinste Detail ein fundiertes Nachschlagewerk. Ich empfehle es jedem der die Zeit und die Geduld hat sich mit dem Brot backen zu beschäftigen. Es gibt doch nichts schöneres als sich sein eigenes köstliches Brot nach Hause zu holen. Und bitte niemals hungrig backen, es braucht einfach Zeit!

Es ist kein Buch für absolute Anfänger, die ihr allererstes Brot backen möchten. Wer jedoch gerne von der Pike auf all die Fachbegriffe die das Brot backen so mit sich bringt lernen und verstehen möchte, der wird mit diesem Buch sehr glücklich.

So hoch motiviert ich auch war, mein Brot ist nicht genauso geworden wie man es im Buch bewundern kann. Vielleicht liegt es am deutschen Mehl, an meiner Küchentemperatur, an der Art wie ich das Brot falte oder einfach am Ofen. Zweimal habe ich es gebacken und zweimal entschieden daraus keinen Blog-Beitrag zu machen. Es kann sich durchaus sehen lassen, schmeckt auch wirklich richtig gut aber es ist nicht das berühmte Brot geworden. Mein geschätzter Brot-Flüsterer der Frickelmaster unterstützt mich ja immer mit Rat & Tat wenn ich komplizierte Fragen habe. Dieses Mal lag es ganz bestimmt an meinen kalten Händen;).

Es ist allerdings immer wieder schön, wenn das Brot essbar aus dem Ofen kommt. Es gewinnt vielleicht keinen Schönheitspreis, aber jede Stulle freut sich über eine dicke Schicht gesalzener Butter.

Weil ich nicht ganz so glücklich mit dem Ergebnis bin, gibt es für euch aus dem Buch noch einen Gugelhupf. Und da wären wir dann auch schon bei der stillen Treppenzeit Nummer zwei.

Eine Rezeptur die ich so wie beschrieben nicht 1:1 übernehmen wollte. Man soll 80 g Rosinen in einem viertel Liter Grappa einweichen. Ja, Prösterchen nach Übersee.

Meine lieben Freunde aus dem Elsass haben mir schließlich das Gugelhupf-Rezept der lieben Omi überlassen. Mit Chad habe ich mich geeinigt den Alkohol zu reduzieren und das Rezept so abzuwandeln das der Kuchen auch zeitig zum Kaffeeklatsch auf dem Tisch steht;).

Dieser unfassbar leckere Gugelhupf verströmt seinen Duft durch das ganze Haus. Mehr Gugelhupf-Glück geht an einem Sonntag nicht.

Fluffig, saftig und mega lecker! Die hellgelben Rosinen habe ich im selbst gebrannten Mirabellen-Schnaps schwimmen lassen bis sie freiwillig kopfüber in den Teig springen wollten. Der Hefeteig ist mehr als dankbar aufgegangen und wunderhübsch aus der Form geplumpst. Da freut man sich ja doppelt, wenn alles so perfekt läuft. Es ist so traurig, wenn der Gugelhupf in der Backform kleben bleibt. Oft muss man nur Geduld haben und den Kuchen komplett auskühlen lassen. Er braucht halt auch seine Zeit, ähnlich wie bei dem Brot.

Die blanchierten Mandeln legt man übrigens nach unten in die Form, eine in jede Kerbe. Nach einer Ruhephase sucht sich der Teig schon seinen Weg und geht später im Ofen wunderbar auf. Stürzt man den Gugelhupf, wird man mit einer schönen Mandel-Dekoration belohnt.

Dieser Kuchen wird euer Rezeptbuch bereichern und euch mit einer Tasse heißen Tee oder Kaffee glücklich in die Couch sinken lassen. Man bekommt beim Anschauen schon gute Laune, oder?

Muss ich jetzt eigentlich wirklich auf die stille Treppe? Ich habe mein Bestes gegeben und wurde mit leckerem Brot und saftigem Gugelhupf belohnt. Zwar etwas auf Umwegen aber macht es das nicht auch aus? So entstehen immer wieder neue und interessante Rezepte. Für mich bleibt das Buch ein  Brot-Schätzchen und ich werde nicht aufgeben um nach Geschmack auch noch die Optik hinzubekommen.

Nun proste ich dem Chad mal mit einem Gläschen Grappa zu und wünsche euch da draußen einen schönen und herbstlichen Sonntag.

♡ Lisbeths

 

 

 

4 von 1 Bewertung
Elsässer Gugelhupf mit Aprikosen & Rosinen
Autor: Karin
Zutaten
Für die Vorbereitung
  • 80 g hellgelbe Rosinen
  • 2-4 EL Marillen-Schnaps
Für die Hefe-Milch
  • 4 EL lauwarme Milch
  • 30 g frische Hefe
  • 1 TL Zucker
Für den Hauptteig
  • 500 g Mehl
  • 1,5 TL Meersalz/ Haushaltssalz bitte nur einen gehäuften TL
  • 90 g gesiebter Puderzucker
  • 3 Eier
  • 150 ml lauwarme Milch
  • 150 g weiche Butter
Für die Füllung
  • 10-15 geschälte oder blanchierte ganze Mandeln
  • 100 g getrocknete Aprikosen und die eingelegten Rosinen
Anleitungen
Für die Vorbereitung
  1. Die Rosinen gerne auch schon am Vorabend aber mindestens für 1-2 Stunden im Schnaps einlegen. Das darf gerne auch Rum, Kirschwasser oder Weinbrand sein.

    Die Rosinen vor dem Belegen gut abtropfen lassen.

Für die Hefemilch
  1. Die Milch nur ganz kurz lauwarm erwärmen.

    Hefe und Zucker dazugeben, verrühren und für ca. 10 Minuten ruhen lassen.

Für den Hauptteig
  1. Mehl, Salz und Puderzucker in einer großen Rührschüssel vermengen.

    Mittig eine Mulde formen.

    Die Butter in kleine Stücke schneiden und zur lauwarmen Milch geben.

    Die Hefemilch in die Mulde füllen.

    Die Eier verquirlen und auf den Mehlrand gießen.

    Die lauwarme Milch mit der Butter dazugeben und alles auf kleinster Stufe für ca. 2-3 Minuten verkneten.

    Der Teig soll sich irgendwann vom Schüsselrand lösen.

    Ist er noch zu weich, bitte portionsweise etwas Mehl dazugeben und für 3-4 Minuten weiter kneten.

    Allerdings nicht zu viel Mehl dazugeben, sonst wird der Teig später zu kompakt.

    Der Teig bleibt jedoch relativ weich und das ist gut so.

    Die Schüssel abgedeckt an einem warmen Ort für ca. 1 Stunde ruhen lassen.

    Eine passende Gugelhupfform fetten und mehlen.

    In jede Kerbe der Form eine ganze Mandel legen.

    Die Arbeitsfläche mit Mehl bestäuben und den Teig nochmal ordentlich durchkneten.

    Der Teig ist etwas weich, wird jedoch beim kneten mit etwas Mehlzugabe ganz geschmeidig und lässt sich wunderbar zu einem Rechteck ausrollen.

    Das klappt super mit einer Teigrolle, immer von der Mitte zur jeweiligen Ecke.

Für die Füllung
  1. Den ausgerollten Teig mit den Aprikosen und abgetropften Rosinen belegen.

    Den Teig von oben aufrollen und zu einem Kreis schließen.

    Den Teig-Kreis vorsichtig in die Form legen.

    Bitte den Teig nicht nach unten drücken.

    Die Mandeln sollen ja an ihrem Platz bleiben.

    Den Teig in der Form erneut an einem warmen Ort für ca. 30-40 Minuten ruhen lassen.

    Den Backofen auf Ober/Unterhitze 200 Grad vorheizen.

    Die Form in den Ofen geben und für ca. 35-40 Minuten backen.

    Damit der Gugelhupf nicht zu dunkel wird, evtl. 10 Minuten vor Backende mit etwas Alufolie abdecken.

    Den Gugelhupf aus dem Ofen holen, gut abkühlen lassen und erst dann auf ein Gitter stürzen um ihn vollständig auskühlen zu lassen.

Für die Vollendung
  1. Ordentlich mit Puderzucker bestäuben.

Rezept-Anmerkungen

Sollte der Gugelhupf zu hoch oder etwas schräg aus der Form backen, dann die Unterseite [in der Form] im abgekühlten Zustand mit einem Brot Messer begradigen und erst dann auf das Gitter stürzen.

Gugelhupfform *

Buch „Das Brot" *

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