Freunde mit Obstgärten zu haben ist eine feine Sache! Besonders dann, wenn man auf so alte Sorten trifft, wie mein kleiner knallroter Apfel der „Krügers Dickstiel“.
Verführt er doch sofort zum Reinbeißen, betrügt einen aber mit einem mächtig sauren Charakter. Oller Appel;) Ist ja meistens so, das die schönsten Dinge irgendetwas an sich haben, was dann doch nicht so perfekt ist.
Schneidet man diesen Apfel in zwei Hälften wird man von purer Schönheit geblendet. Ich habe noch nie einen Apfel gesehen, der innen so rot war. Wie kann der so sauer sein! Schneewittchen wäre auch auf diesen Apfel reingefallen! I
Ich durfte pflücken soviel ich wollte und hatte einen Plan, wie ich diesem sauren Burschen zu etwas mehr Süße verhelfen könnte.
Ich habe den Kürgers Dickstiel gewaschen, nicht geschält, entkernt und in kleine Stücke geschnitten. Was für eine Farbpracht. Jetzt musste nur noch ein Rezept her. Simpel sollte es sein, denn der Apfel braucht nicht viel. Der wirkt für sich ganz alleine. Also nicht zu viele Zutaten, die den Geschmack zu sehr beeinflussen. Mein gedeckter Apfelkuchen kommt mit folgenden Zutaten aus.
Für eine 26 er Springform| Mürbeteig: 100 g Zucker| 200 g gewürfelte kalte Butter| 300 g gesiebtes Mehl| 1 glückliches Ei| Prise Salz.
Per Hand die Zutaten zu einem geschmeidigen Teig verkneten und in Klarsichtfolie eingewickelt für mindestens 30 Minuten in den Kühlschrank legen.
Die Springform mit Backpapier auslegen und den Ofen auf Umluft 180 Grad vorheizen.
Für die Füllung: 750 g kleingewürfelte Äpfel| 50 g heller Muscovado Zucker| 50 g gehobelte Mandeln| 50 g Rosinen| 1/2 Tl Zimt| 6 Löffelbiskuits.
Diesen Apfel bitte nicht schälen. Bei anderen Sorten kann jeder für sich entscheiden. Er schmeckt gebacken einfach zu lecker;) Entkernen und in kleine Stücke schneiden. Die Apfelstücke mit den Rosinen, Mandeln und dem Muscovado Zucker vermengen und kurz ziehen lassen. Ungefähr 2/3 des Mürbeteiges auf einer bemehlten Arbeitsfläche zu einem Kreis ausrollen. Diesen dann passend in die Springform geben und ca. 3 cm zum Rand hochziehen. Den Teigboden mit zerkrümelten Löffelbiskuits bestreuen und die Apfelfüllung in die Springform geben. Nun den restlichen Teig ausrollen und eine Decke über den Kuchen legen. Sollte etwas Mürbeteig übrig bleiben, einfach mit einem Keksausstecher ein Herz ausstechen und auf dem Kuchen dekorieren. Die Kanten gut andrücken. Mehrfach mit einer Gabel einstechen und für ca. 40 Minuten backen. Jeder Ofen hat so seine Temperatur. Er sollte knusprig und goldbraun aussehen. Zwischenzeitlich aus ca. 100 g Puderzucker und frischem Zitronensaft eine Glasur anrühren. Sie sollte nicht zu flüssig sein. Sobald der Kuchen aus dem Ofen kommt den Zuckerguss auf den heißen Kuchen pinseln und auskühlen lassen.
Gebacken schmeckt der Krügers Dickstiel einfach göttlich und macht alles wieder gut mit einem wundervollen Aroma und festem Biss. Zu der Sorte konnte man mir nicht viel sagen. Ich habe aber Tante Google gefragt und die sagt: Es gibt ihn SO nicht! Zumindest nicht mit diesem knalligen roten Fruchtfleisch. Also, wenn es unter euch einen Apfelspezialisten gibt, dann sind die Besitzer des Baumes und ich natürlich auch, sehr dankbar für neue Informationen. Die Eigentümer haben diesen Apfel vor Jahren auf einer Gartenausstellung bestimmen lassen und es wurde mehrfach erklärt: Das ist ein Krügers Dickstiel. Ich mag diesen Namen sehr und den seltenen Apfel noch mehr. Wer weiß was die Natur da wieder hervorgebracht hat oder vielleicht gibt es tatsächlich einen Herrn Krüger, der heimlich in seine Nachbarin Frau Dickstiel verliebt war. Vielleicht pflanzte dieser an der Grenze einen Apfelbaum, damit seine große Liebe auch davon kosten konnte. Vielleicht war sie eine gute Bäckerin und bedankte sich jährlich mit einem Apfelkuchen. Vielleicht sind sie sich näher gekommen und haben sich verliebt. Vielleicht haben sie geheiratet in ihrem Garten unter dem Apfelbaum. Vielleicht hat diese Liebe den Apfel rot werden lassen. Für mich wäre das eine wunderschöne Erklärung, wie dieser Apfel zu seinem Namen kam. Ich bin auf jeden Fall mehr als glücklich, das ich durch einen Zufall in diesen Garten gestolpert bin, und mich sofort in Krügers Dickstiel verliebt habe. Herzlichen Dank liebe Andrea ♡ lieber Stefan für dieses kleine Wunder. Allen Apfelkuchen Liebhabern da draußen wünsche ich einen verliebten Sonntag.
♡ Lisbeths
Nachtrag vom 19.09.2014 Der Apfel ist gefunden und heißt Redlove♡ Das wird meinem Krügers Dickstiel sicherlich gefallen, handelt es sich doch um die Liebe. Da lag ich mit meiner Geschichte ja gar nicht so weit entfernt;) Viel Freude beim Bäumchen pflanzen!
ICH MÖCHTE AUCH SO EINEN ROTEN APFEL HABEN!!!!!
Mal gucken, ob sie mir auf dem Markt weiter helfen können …
Liebe Grüsse,
Denise
Liebe Denise 🙂
Klar! Du kriegst auch so einen roten Apfel!! Der heisst Redlove oder Redmoon! Ob der nun so auf jedem Markt erhältlich ist?…. Auf jeden Fall kannst du in den Kommentaren hier einen Link finden wo du dir den Baum kaufen könntest – da muss man etwas Geduld haben bis dieser Früchte trägt. Freu mich das der Apfel so viel Anklang findet! Ganz liebe Grüße
Karin
Liebe Karin, ich habe eine Freundin, die solch einen tollen Baum in ihrem Garten hat und sie kocht für ihre Kinder immer rotes Apfelmus ohne Zucker. Einfach die Äpfel mit Schale (Gehäuse entfernen) in Stücke schneiden und kurz weich kochen ( nach Belieben Zimt oder Vanille mitkochen).Dann mit dem Zauberstab pürieren. Schmeckt super und ist der Gag bei Kindern. Mein Sohn hat heute ein abgefülltes Glas mit zur Schule genommen.
Liebe Grüße Annette
Hier kommt direkt eine Apfelbaum Bestell Adresse. Diesmal schmeckt der kleine rote sogar süß;)
Lieben Dank Anette
sonnige Grüße
Karin
http://www.obstzentrum.de/fachinformation-obstgehölze/baya-marisa
WOW – das nenne ich mal einen roten Apfel. Der sieht wirklich viel zu verlockend aus. Deine Geschichte wieso der Apfel so rot wurde gefällt mir. Egal ob sie stimmt oder nicht – so muss es gewesen sein 🙂
Dein Kuchen sieht auch wieder einmal verdammt gut aus. Ich liebe Apfelkuchen und so gedeckt mit einer Zuckerkruste obendrauf sind sie gleich doppelt so lecker!
Liebste Grüße,
Nadine
Hallo liebe Nadine 🙂
Ja, dieser Kuchen ist ganz toll. Der Apfel sooooo schön!
Ganz liebe Grüße
Karin
Liebe Karin,
als ich das erste Foto gesehen habe dachte ich doch glatt: uhhh da hat sie den Apfel wohl wochenlang in rotwein einelegt oder in irgendeine andere, wohlschmeckende alkohlische Substanz 🙂
Aber nein, Natur pur… kannst du mal sehen, mein fieses Schubladen-Denken 🙂 Ich hoffe, du verzeihst mir meinen faux pas. Der gdeckte Apfelkuchen ist der Knaller und ich liebe besonders das letzte Foto- die knallroten Äpfel auf weiß- einfach zu schön ♥
Viele Grüße von Mareike
Guten Morgen liebe Mareike,
da bringst du mich aber auf eine Idee! Lange nix mit Schnaps gemacht 🙂
Ja, der Apfel ist schon ein Schätzchen!
Hab einen wunderschönen Mittwoch,
xx karin
Sieht der lecker aus. Die Äpfel haben wir auch hier. Bei uns heißen die Rouge. Sehr lecker und sehr sauer. Wir essen sie v.a. getrocknet.
Liebst Andrea
Ui, hallo liebe Andrea 🙂 Das ist ja toll!! Hast du eine genaue Bezeichnung vom Apfel?
Ganz liebe Grüße
Karin
Ich frag meinen dad….
Liebe Andrea,
Oh ja! Das wäre fein, liebe Grüße
Karin
hach, wunderschön mal wieder! gegen ein stück apfelkuchen hätte ich hier im büro grad auch nix einzuwenden 😉
lg
ela
Liebe Ela 🙂
Wenn es einen Nord Süd Apfelkuchen Lieferservice geben würde, hättest du genau jetzt ein Stück davon 😉
Liebe Grüße
Karin
Moin, Karin!
Das ist ja mal ein ganz aussergewöhnlicher Apfel. Noch nie vorher gesehen. Wahnsinn.
Tolle Idee, davon einen Apfelkuchen zu machen. Das Ergebnis sieht voll lecker aus. Apfelkuchen ist sowieso immer ein Renner – aber dann noch mit dieser Farbe….boah!
Komm’ gut in die Woche!
Liebe Grüße
Michael und Petra
meine liebste lisbeths,
im nächsten leben möchte ich als knackig-roter krüger dickstiel inkarnieren, und in deinem gedeckten apfelkuchen landen. danach wäre ich dann bereit fürs nirvana.
om & xxx
deine trickytine
Hihi*
Du verröckte du! Vielleicht sollte ich dir auch ein paar Dickstielkerne nach Stuggi schicken und du kreierst einen Kürbis Apfel?
Kürbismus habe ich auch gerade gemacht – allerdings den Hokkaido und den auch volle Lotte mit Schale weich gebacken und püriert- die kann man doch mit essen…..hat Oma gesagt ……früher…….is das noch so…..;)
Bin dann mal auf Spurensuche
om xx Karin
OMG OMG OMG!! Karin, die Farbe ist ja der Oberknaller. Auf den hübschen roten “Krügers Dickstiel” wäre ich auch reingefallen. Tzzz. Schön bedeckt mit Knusperboden und einem Hauch Zucker wird sicher auch der Geschmack dem Aussehen in Nichts nachstehen. Deinen Apfelkuchen hätte ich zu gerne heute auch vernascht.
Liebe Sonntagsgrüße – yippieh gleich ist Tatortzeit
Sarah
Huhu liebe Sarah,
Toll der kleine Appel was! Ich bin auch ganz verknallert. Ich wünsche dir ganz doll Spaß beim Tatort – ich leg mich dann zu dir um 20:15 😉
Wir kriegen die Schurken schon,
peng, Karin
Ne, das ist ein Blutapfel, Purpurroter Cousinot.
https://www.wofis.net/index.php?MID=1100&TEXT=Apfelliste
Hier findest du ihn, und auch den Celler ( Krügers) Dickstiel.
Liebe Grüße
Heike
Ui, danke liebe Heike 🙂 Kann ihn allerdings auf deiner Liste nicht finden….. Mein Apfel ist richtig knallrot von innen. Ich guck noch mal in Ruhe!
So lieb das du mir den Link gemailt hast!
Liebe Grüße
Karin
Na toll! Vor lauter Verzückung über den Apfel habe ich ganz vergessen zu erwähnen, wie toll Du das Ganze wieder in Szene gesetzt hast. Einfach himmlisch ♥♥♥.
Alles Liebe
Mariola
HiHi….alles gut liebe Mariola 🙂
:)))))
der apfel sieht ja wirklich toll aus!hab ich so auch noch nie gesehen…
und der kuchen klingt auch ganz fantastisch! danke für das tolle rezept.
alles liebe
nadin
Liebe Nadine,
ja, der Apfel ist wunderschön – innen wie aussen.
süße Grüße
karin
Was für eine Pracht! Der Apfel ist ein Traum! Sind noch ein paar Kerne übrig? Ich würde ihn mir anzüchten :).
Liebe Grüße
Mariola
ooops! Ernste Frage, geht so was? Das wäre ja genial.
Danke fürs Kompliment Madame Tam Tam
liebe Grüße
katin
Das müsste eigentlich gehen. Ich rufe mal meine Oma an. Dann weiß ich es 100 %-ig und gebe Dir Bescheid :)))
Liebe Grüße
Aaaalso, nun bin ich ein bisschen schlauer :).
1. Das mit den Kernen kann man versuchen. Oftmals entsteht dabei wohl etwas Eigenständiges und Verwildertes. Selten das Original.
2. Man muss es mit “Veredeln” versuchen. Das ist eine ganz andere Liga, dennoch leicht umsetzbar und erfolgversprechend.
Ich könnte jetzt viel dazu schreiben, habe mich aber schon durch einige Links geklickt, und der hier erzählt haargenau das, was Oma + Tante mir erklärt haben:
http://www.mein-schoener-garten.de/de/gartenpraxis/nutzgarten/obstbaeume-veredeln-durch-kopulation-109568
Also – nix wie ran an Krügerschen Dickstiel ;))) (Mensch, das hört sich jetzt aber an, ha, ha, ha).
Solche seltenen Schönheiten muss man für die Nachwelt bewahren, oder?
Liebe Grüße
Mariola
P. S. Oma war übrigens der Meinung, es mit den Kernen trotzdem zu versuchen. “Wenn man’s nicht probiert, wird man’s nie erfahren!” 😉 … Also, wenn Du welche übrig haben solltest … :)))
Liebe Mariola,
du Nudel! Danke für diese ganzen Informationen!! Genial. Ich Buddel jetzt Kerne in die Erde und setze mich ein Jahr mit Gießkanne davor 😉
Schick mir deine Adresse für die Kerne 😉 Das wäre doch ein schönes Projekt- wir beide werden Apfelbauer;)
Süße Grüße
Karin
So einen Apfel habe ich ja auch wirklich noch nie gesehen! Naja, aber ist auch wurscht, dein Kuchen sieht jedenfalls wahnsinnig gut aus 🙂
Lg Ronja
Liebe Ronja 🙂
Dankeschöööön!! Ja, dieser Apfel ist ein rotes Träumchen
süße Grüße
karin