Ein Franzbrötchen ist ein aus Plunderteig bestehendes süßes Feingebäck, das mit Zucker und Zimt gefüllt ist. Es ist eine Spezialität der Hamburger Küche und wird häufig zu Kaffee und Kuchen oder zum Frühstück gereicht. Das ist die offizielle Version.

Mir fallen direkt noch ein paar Genuss-Gründe mehr ein. Ich esse sie zum Frühstück, zum Mittag und zum Abendbrot. Gerne auch, wenn ich Besuch bekomme oder Langeweile habe. Manchmal esse ich sie auch einfach nur so oder wenn ich allein bin. Ansonsten rühre ich sie nicht an, außer ich bin hungrig.

Franzbrötchen als Snack zwischen den Mahlzeiten genießen oder einfach, weil man Appetit auf etwas Süßes hat. Bei schlechter Laune gehts einem gleich viel besser und wenn man traurig ist, sind sie gleich nach den Pfannkuchen der beste Seelentröster.

Bei uns in der Stadt gibt es einen Bäcker, der auch Franzbrötchen anbietet. Der Duft kommt einem schon auf eine Entfernung von 200 Metern entgegen und ob man will oder nicht, man muss sie kaufen. Ähnlich wie bei einem Berliner schaffe ich allerdings nur ein Franzbrötchen, ohne vor Verzuckerung nach hinten umzufallen.

Einmal probiert machen sie definitiv süchtig. Sich dieses über alle Maßen köstliche Gebäck selber zu backen kommt einem Croissant-Rezept gleich. Mit ein bisschen Geduld und Zeit zauberst auch du diesen unwiderstehlichen Duft in deine Küche. Wahnsinn!

Nun habe auch ich so einiges an Rezepten ausprobiert. Vom angeblichen Original mit Mehlkochstück und Vorteig bis hin zur eingearbeiteten Butterplatte. Der Plunderteig hat sehr lecker geschmeckt, war aber leider optisch eine mittlere Katastrophe. Also weiter geübt. Man hat ja immer genügend Butter, Hefe und Geduld im Haus.

Wichtig wie bei allen Rezepten die aus dem Ofen kommen, diesen immer lange und sehr gut vorzuheizen. Dann klappt es auch mit den Franzbrötchen. Für die Form soll ja angeblich ein Bäckerlehrling verantwortlich sein, der sich aus Versehen mit einem Holzlöffel in der Gesäßtasche auf den Teig gesetzt haben soll. Auf jeden Fall haben die Dänen und die Hamburger mehr mit diesen Franzbrötchen zu tun als irgendwer anders.

Mein Rezept wird wahrscheinlich von der Franzbrötchen-Jury ausgelacht. Weil ich nun aber nach drei Versuchen dann auch langsam keine Lust mehr hatte, gibt es heute ein flottes gelingsicheres Rezept. Und, sie können sich sehen lassen. Man müsste schon Franzbrötchen-Testesser-Weltmeister sein, um da einen Unterschied zum Original zu schmecken;).

Es darf ja jeder machen, was er will und für mich war es wichtig die Franzbrötchen pünktlich zum Kaffee auf dem Tisch stehen zu haben. Und das klappt mit diesem Rezept ganz wunderbar.

Und schaut euch diesen orientalischen Schuh an oder ist es eine venezianische Gondel? Das muss man auch erst einmal hinbekommen;).

Man sollte vielleicht noch erwähnen, die gefüllte Rolle nicht gerade abzuschneiden, sondern Trapezförmig. Da verlinke ich euch gerne ein Video in den Rezeptanmerkungen.

Also, legt euch schon mal den Holzlöffel parat und träumt von euren allerersten selbst gebackenen Franzbrötchen.

Einen zuckersüßen Sonntag wünsche ich euch.

♡ Lisbeths

 

 

 

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Franzbrötchen
Autor: Karin
Zutaten
Für die Butter-Milch-Mischung
  • 250 ml Milch
  • 70 g Butter
Für den Teig / reicht für 12 Stück
  • 500 g Mehl
  • 2 TL Vanille-Aroma
  • 1 Päckchen Trockenhefe
  • 1 Ei
  • 1 Prise Salz
Für die Füllung
  • 150 g Butter
  • 100 g Zucker
  • 100 g braunen Zucker
  • 1 EL Zimt
Anleitungen
Für die Butter-Milch-Mischung
  1. Milch und Butter in einem Topf erwärmen und verrühren.

    Handwarm abkühlen lassen.

Für den Teig
  1. Mehl in eine Rührschüssel sieben und mit der Trockenhefe vermengen.

    Ei, Vanille-Aroma, Salz dazugeben und verrühren.

    Die Butter-Milch-Mischung hinzufügen und alles für ca. 4 Minuten zu einem geschmeidigen Teig verkneten.

    Den Teig abdecken und an einem warmen Ort für ca. eine Stunde oder so lange ruhen lassen, bis er sich verdoppelt hat.

    Jetzt den Backofen auf Ober/Unterhitze 180 Grad vorheizen und Backbleche mit Backpapier auslegen.

Für die Füllung
  1. Die Butter schmelzen und mit dem Zucker verrühren.

    Die Mischung immer mal wieder mit dem Schneebesen vermischen.

    Sie wird mit der Zeit immer streichfester.

Für die Vollendung
  1. Den Teig auf einer leicht bemehlten Arbeitsfläche zu einem Rechteck ausrollen.

    Ca. Maße: 25x70.

    Etwas Füllung zurückbehalten.

    Die Füllung auf dem Teig verteilen und mit einem Teigspatel gleichmäßig bis zum Rand verstreichen.

    Von der langen Seite her eng aufrollen und trapezförmig (siehe Video unten) in Stücke schneiden.

    Die Franzbrötchen mit der Trapezspitze nach oben auf das vorbereitete Backblech legen.

    Mit einem Holzstab mittig den teig herunterdrücken.

    Die Schnittstellen sollten seitlich nach oben schauen und es darf auch etwas Füllung herausquellen.

    Die restliche Füllung mit einem Pinsel auf den Franzbrötchen verteilen und diese dann im vorgeheizten Backofen für ca. 15-20 Minuten goldbraun backen.

    Auf einem Gitter abkühlen lassen und genießen.

    Bei Ober/Unterhitze immer die Bleche nacheinander backen.

Rezept-Anmerkungen

Mein Rezept ist nicht nach diesem Video entstanden. Es zeigt euch aber sehr gut, wie man die Franzbrötchen schneidet.