Bonjour Madame et Monsieur. Das war es dann auch schon mit meinen Französischkenntnissen;). Obwohl, eine Sache gibt es da noch. Ich kann jetzt auch Croissants.

Wenn man Lust und Zeit hat sich drei Tage mit einem Rezept zu befassen, etwas Geduld und Appetit mitbringt, wird man vom französischen Croissant-Gott mehr als belohnt. Für mich ist es mittlerweile Routine, aber das war nicht gleich von Beginn an so. Ich habe mich auch vertüdelt, eine komplette Geh-Phase vergessen, mit zu viel Druck ausgerollt und die Ofentemperatur zu niedrig eingestellt. Die Croissants schwammen in flüssiger Butter und ich musste sie während des Backvorgangs mit einem Papiertuch abtupfen und auf ein neues Backpapier setzen. Vielleicht wollten sie ja ihren Butter-Freischwimmer machen. Die Croissants schmeckten trotzdem toll, keine Frage.

Daraufhin habe ich direkt einen neuen Teig angesetzt und den 2. Versuch gestartet. Dieses Mal mit noch mehr Ruhe, Geduld und Liebe. Es ist ja nicht so, dass man drei komplette Tage mit der Zubereitung zu tun hat. Der Hefeteig benötigt, nur seine Zeit, um perfekt zu werden. Diese Zeit sollte man sich und den Croissants gönnen. Denn das, was da am Ende aus dem Ofen kommt, gibt es in meiner Stadt bei keinem Bäcker zu kaufen.

Der 3. Versuch war dann mein bester. Da stimmte einfach alles. Timing, Stückzahl und Optik. Man wird ja immer anspruchsvoller und summt beim Ausrollen französische Chansons vor sich hin. Die Croissants mögen das glaube ich. Ich habe ihnen eine Playlist erstellt und wir berieseln uns damit während des Backens. Ich liebe Croissants. Jedes Mal, wenn wir nach Frankreich fahren wird unmittelbar nach der Grenze der Lieblingsbäcker angesteuert. Der Duft von frischen Croissants sollte in Flakons verkauft werden. Gleich nach Hundewelpen-Pfoten;).

Meine goldbraunen, mega knusprigen Croissants schmecken so toll, dass man das 1. einfach ohne alles verputzt, das 2. mit gesalzener Butter, das 3. mit einem weich gekochten Ei und zum Finale dann noch eins mit Orangenmarmelade. Knick Knack. Noch Fragen?

Es gibt unzählige Croissant Rezepte im Netz. Jeder macht es auf seine Art und mit unterschiedlichen Mehlsorten und Techniken. Mit meinem neuen Lieblingsrezept fühle ich mich sicher und wohl.

Trotzdem möchte ich euch gerne jemanden vorstellen, der ein ganz wunderbares Video zur Herstellung von Croissants auf YouTube eingestellt hat. Eine ganz unaufgeregte Stimme erklärt euch kinderleicht wie man sich seine Croissants nach Hause holt. Der Teig ist zwar anders zusammengesetzt, die Technik ist sicher etwas ausgefeilter, jedoch kann man sich hier ganz toll anschauen, wie man den Teig ausrollt und weiterverarbeitet.

Auf jeden Fall werde ich die Croissants auch mal nach diesem Rezept ausprobieren. Wer weiß, vielleicht geht es noch leckerer, noch krosser und man spricht anschließend auch noch perfekt französisch. Wer nicht genug von Blätterteig & Co bekommen kann, der sollte sich unbedingt mal diese Schokoladen-Sünde anschauen.

Nehmt euch Zeit und probiert diese köstlichen Croissants aus. Danach möchte man nichts anderes mehr.

Délicieux et croustillant dimanche.

♡ Lisbeths

 

 

4 von 1 Bewertung
Französische Croissants
Autor: Karin
Zutaten
Für den Vorteig
  • 10 g frische Hefe
  • 140 g Weizenmehl Typ 405
  • 150 g lauwarmes Wasser
Für das Butter-Quadrat
  • 250 g sehr kalte Butter
Für den Hauptteig
  • 360 g Weizenmehl Typ 405
  • 8 g (Maldon) Meersalz
  • 140 g Milch
  • 60 g Zucker
  • 50 g weiche Butter in Stückchen
Für die Vollendung
  • 1 Ei
  • 1 EL Milch
Anleitungen
Für den Vorteig
  1. Ich bereite immer alles in der großen Rührschüssel meiner Küchenmaschine zu.

    Mit einem Schneebesen die Hefe im lauwarmen Wasser auflösen und das Mehl unterrühren. Mit einem Geschirrtuch abdecken und für 30-50 Min. an einem warmen Ort gehen lassen.

    Es klappt aber auch mit dem Handmixer und Knethaken.

Für das Butter-Quardrat
  1. Einen Bogen Backpapier auf die Arbeitsfläche legen.

    Die Butter in vier Teile schneiden.

    Die Butter hierfür hochkant hinstellen und von der breiteren Seite von oben in 3-4 gleich große Scheiben schneiden.

    Das klappt super mit einem Edelstahl Teig-Schaber. Diesen verlinke ich euch unten unter Rezept-Anmerkungen.

    Die Butterscheiben dann als Quadrat zusammen auf das Backpapier legen.

    Ein zweites Backpapier auf die Butter legen und mit einem Teig-Roller die Butter vorsichtig zusammen klopfen und ein paar mal drüber rollen. Bitte nicht zerquetschen.

    Die Butter sollte sich als ein Quadrat verbinden und überall gleich dick sein.

    Man kann dann das obere Backpapier abnehmen und mit dem Edelstahl Teig-Schaber die Butter angleichen, glatt verstreichen und wieder verbinden.

    Das Quadrat sollte nicht größer als 18x18 cm sein.

    Jetzt wird das Butter Quadrat mit dem Backpapier eingeschlagen und über Nacht in den Kühlschrank gelegt.

Für den Hauptteig
  1. Wenn der Vorteig Blasen wirft und sich in der Menge fast verdoppelt hat, kann der Hauptteig hergestellt werden.

    Milch, Zucker, Mehl, Salz und Butter zum Vorteig geben und mit den Knethaken eines Handmixer oder einer Küchenmaschine für ca. 4-6 Minuten zu einem geschmeidigen Teig verarbeiten.

    Den Teig aus der Schüssel nehmen und auf einer leicht bemehlten Arbeitsfläche nochmal mit den Händen für 2-3 Min. gut durchkneten.

    Den fertigen Teig dann etwas flach drücken und in Klarsichtfolie einschlagen, in einen passenden Behälter legen und über Nacht im Kühlschrank ruhen lassen.

    Der Teig wird sich verdoppeln.

    Im Kühlschrank arbeitet die Hefe langsamer, der Teig wird schön geschmeidig und lässt sich besser ausrollen.

Am nächsten Tag
  1. Den Hefeteig aus dem Kühlschrank nehmen, auf eine leicht bemehlte Arbeitsfläche geben und zu einem Quadrat ausrollen (ca. 30x30 cm).

    Um die richtige Form hinzubekommen, immer mit dem Teig-Roller von der Mitte aus zu den jeweiligen Ecken ausrollen.

    Dabei darauf achten, dass der Teig gleichmäßig dick ausgerollt wird.

    Die gekühlte Butter aus dem Kühlschrank nehmen, das Backpapier entfernen und in die Mitte vom ausgerollten Teig legen.

    Nun wird die Butter mit dem Teig eingeschlagen.

    Jede Seite über die Butter schlagen und seitlich gut andrücken.

    Ähnlich wie bei einem Briefumschlag.

    Die offene Seite soll nun zum Körper zeigen.

    Die Teig-Rolle leicht bemehlen.

    Etwas Mehl unter den Teig geben und ganz vorsichtig von der Mitte aus nach oben und unten ausrollen.

    Das sollte mit ganz viel Gefühl gemacht werden.

    Die Butter darf dabei nicht zerquetscht werden.

    Langsam mit Geduld immer wieder von der Mitte aus nach oben und unten rollen.

    Es sollte eine lange Teig-Bahn entstehen.

    Knapp 20 cm breit und ca. 70 cm lang.

    Den Teig nun quer auf die Arbeitsfläche legen und ganz leicht bemehlen.

    Die rechte Seite bis zur Mitte einklappen und leicht andrücken.

    Die linke Seite über die rechte Seite legen und ebenfalls leicht andrücken.

    Erneut etwas bemehlen und die Öffnung zum Körper legen.

    Der Teig wird jetzt noch einmal wie oben beschrieben ausgerollt und zusammengelegt.

    Ebenfalls sehr vorsichtig und mit Geduld arbeiten.

    Den Teig in Klarsichtfolie einwickeln und für 30-40 Minuten in den Kühlschrank legen.

    Diesen Vorgang wiederholt man 3-4 Mal, jedoch nicht weniger!

    Danach wird der Teig ein letztes Mal zu einer Bahn ausgerollt und quer auf die Arbeitsfläche gelegt.

    Tipp: Sollte beim Ausrollen doch etwas Butter austreten, dann bestäubt bitte mit etwas Mehl. So schließt sich der Teig wieder.

    Man macht dies nicht, wird euch beim backen später die Butter aus den Croissants laufen und das möchte man nicht.

    Passiert dies doch, dann bitte die Croissants auf ein frisches Backpapier setzen.

    Die Croissants werden trotzdem lecker.

    Jetzt teilt ihr euch den Teig in Dreiecke ein.

    Das klappt wunderbar mit einem Pizzaschneider, einem Messer oder einem professionellen Croissant-Teiler / verlinke ich euch unten alles gerne.

    Begradigt den Teig etwas und schneidet euch die Teiglinge zurecht.

    Manchmal bekommt man 12, manchmal 14 oder 16 Croissants aus einem Teig heraus.

    Dann setzt man mittig an der breiteren Seite einen 1 cm langen Schnitt.

    Den Teig nun auf Spannung von der breiten Seite zur Spitze hin aufrollen und in eine Plastikdose legen.

    Je nach Größe benötigt man mehrere Dosen.

    Die Croissants sollten ausreichend Platz zum gehen haben.

    Die Rohlinge kommen nun für eine Nacht in den Kühlschrank.

Für die Vollendung
  1. Die Croissants morgens aus dem Kühlschrank nehmen und auf ein mit Backpapier belegtes Backblech legen.

    Bitte nicht mehr als 6 Croissants auf ein Blech legen.

    Die Rohlinge dann 1 Std. bei Zimmertemperatur gehen lassen.

    (Hier wäre jetzt der Zeitpunkt um sich einige Croissants einzufrieren-siehe Rezept-Anmerkungen).

    Zwischenzeitlich den Ofen auf 240°C Ober-/Unterhitze oder Umluft vorheizen.

    Die Croissants sollten an Volumen gewonnen haben.

    Jetzt das Ei mit der Milch verquirlen und die Croissants damit bestreichen.

    Diesen Vorgang darf man gerne noch einmal wiederholen.

    Anschließend im gut vorgeheizten Backofen/240 Grad für ca. 5-8 Min. backen.

    Dann die Temperatur auf 220 Grad reduzieren und weitere 10-15 Min. backen.

    Je nach Ofen reichen auch schon 200/180 Grad.

    Das muss man mit seinen eigenen Gegebenheiten ausprobieren.

    Die Croissants sind fertig, wenn sie goldbraun gebacken und schön knusprig aufgegangen sind.

    Vom Blech direkt auf ein Gitter legen und leicht abkühlen lassen.

    Lauwarm aus dem Ofen schmecken sie göttlich.

Rezept-Anmerkungen

Edelstahl Teigschaber *

Teigroller *

Croissant Ausstecher *

Maldon Meersalz

Behälter/Gefrierschrank geeignet *

Pizzaschneider *

Bei Ober/Unterhitze je 6 Croissants auf einem Blech, nacheinander backen.

Man kann die Rohlinge nach der Kühlschrank-Nacht und anschließender einstündigen Gehphase einfrieren.

Die Rohlinge ohne Umverpackung in den Gefrierschrank legen und erst wenn sie gefroren sind in eine Tüte legen, verschließen und erneut einfrieren.

Eine Stunde vor dem Backen aus dem Gefrierschrank nehmen und auf einem Backblech ruhen lassen. Mit etwas Ei/Milchmischung bestreichen und wie oben beschrieben, goldbraun backen.

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